Am Bahnsteig warteten junge und ältere Rotarier:Innen, um die Gäste zu begrüßen. Ein Jahr werden sie in Deutschland in einer Familie den Alltag in Frieden erleben, zur Schule gehen und die Sprache lernen, Freunde finden und hoffentlich auch viel Spaß haben.
Sie sind die ersten Schüler:Innen, die aus der Ukraine für ein Jahr nach Deutschland kommen. Normaler Weise findet der Austausch in beide Richtungen statt. Aber wegen des Krieges in der Ukraine geht der Austausch in diesem Jahr nur in eine Richtung. 15 Rotary Clubs werden die Schüler:Innen als Gäste ein Jahr rundum betreuen, wie bei den üblichen Jahres-Austauschprogrammen.
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Die Rotary-Zusammenarbeit über Grenzen hinweg machte den Austausch möglich: Von Deutschland nach Polen und von dort in die Ukraine. Noch im Frühjahr schien es in der Ukraine unmöglich, an einen Jugendaustausch zu denken, stellt die ukrainische Leiterin Tetyana in fließendem Englisch fest, „Wir konnten nur daran denken, wie wir die nächsten Tage überstehen.“
Im Mai dann gab es Pläne. Rotarier:Innen aus Polen halfen dabei, das Programm auf den Weg zu bringen: Auswahlen, und was ist zu bedenken? Die Vorbereitung, zum Teil online, übernahmen ebenfalls Polen, während in Deutschland die Suche nach Gastfamilien anlief. Die Hilfsbereitschaft war groß: In nur einem Monat gab es für alle Ukrainer:Innen Gastfamilien. Die Reise bis Berlin organisierte die polnische Seite, die deutsche den Weg bis zu den Gastfamilien.
Jetzt leben sie für ein Jahr in Deutschalnd, verteilt von Schleswig-Holstein bis Baden-Württenberg, und werden im nächsten Sommer in die Ukraine zurückkehren. Hoffentlich in den Frieden!
Birgit Wetzel